Inhalt des Dokuments
Entwicklung eines Indikatorsystems für Verockerungsprozesse im Nationalpark Unteres Odertal
[1]
- © FG Umweltmikrobiologie
Im Rahmen dieses
Projektes sollen Biofilme im Nationalpark Unteres Odertal untersucht
werden. Dem Nationalpark kommt eine bedeutende Rolle im Zuge der
Selbstreinigung der Oder und dem Erhalt typischer Auenlandschaften zu.
Da die Auengebiete des Nationalparks als großer Schwemmfilter und
technisch gesprochen Biofilm-Festbettreaktor fungieren, spielen die
mikrobiellen Lebensgemeinschaften eine essentielle Rolle bei allen
Stoffumsätzen.
Aufgrund der besonderen geographischen Lage
im Übergangsbereich von der atlantisch zur kontinental geprägten
Klimazone und geologischen Charakteristika spielt der Eisenkreislauf
in diesem Gebiet eine besondere Rolle. Sowohl die Reduktion von Eisen
unter anaeroben Bedingungen als auch die Eisenoxidation in den Böden
des Auengebietes und der Oder sind durch Mikroorganismen vermittelt.
Der Prozess der Eisenreduktion wird schon seit längerem zum Abbau von
Schadstoffen (Bioremediation in Böden) eingesetzt, während für die
Eisenoxidation nur Hinweise existieren, dass die Bakterien, die für
die Oxidation verantwortlich sind, ebenfalls am Abbau von organischen
Substanzen (insbesondere Huminstoffen) beteiligt sein können.
Im Rahmen dieses Projektes sollen die mikrobiellen
Gemeinschaften der Biofilme der Oder und der assoziierten Auengebiete
charakterisiert werden. Hierzu werden Untersuchungen in der Oder, der
Mummert, dem Bogengraben sowie dem Anglerteich durchgeführt. Diese
Daten sollen dazu dienen, die für die Abbauprozesse relevanten
Organismen zu identifizieren und die Rolle der eisenoxidierenden
Bakterien in der Oder zu bestimmen. Da viele dieser Bakterien,
insbesondere die Eisenbakterien, auch in technischen Anlagen eine
große Rolle spielen, können die zu erwartenden Resultate zur
Optimierung von Prozessen, z.B. Aufbereitung von Grundwasser
eingesetzt werden. Außerdem deuten sich bisher nicht genutzte
Möglichkeiten zum Abbau von Schadstoffen durch Eisenbakterien an.
Auch diese Leistung könnte im Bereich der Trinkwasseraufbereitung,
aber auch im Abwasserbereich genutzt werden.
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