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Forschungsschwerpunkte
Das Fachgebiet ist sowohl in der Forschung [1]
als auch in der Lehre [2] in verschiedenen Bereichen der
Umweltmikrobiologie involviert. In der Lehre werden neben
Veranstaltungen zum Schadstoffabbau und zur mikrobiellen Ökologie
auch Serviceveranstaltungen für Lebensmittelchemiker und Biologen
(Lehramt) angeboten.
Zentrale Forschungsthemen des
Fachgebiets umfassen die Untersuchung und Beschreibung der
Komplexität und Diversität von natürlichen und in technischen
Systemen genutzten Mischpopulationen von Mikroorganismen. Besonderes
Interesse finden dabei Biofilme sowohl in der mikrobiellen Ökologie
als auch der Biotechnologie. Außerdem ist die Problematik von
scheinbar inaktiven Zellen (VBNC, nicht wachsende Zellen) in
natürlichen Populationen, aber auch in Membranbioreaktoren,
Gegenstand intensiver Untersuchungen.
Die Projekte der
Umweltmikrobiologie gliedern sich in Untersuchungen zum Abbau
verschiedener Schadstoffe, z. B. diverse Arzneimittel, und in Studien
zur Mikrobiologie diverser Abwasserreinigungsverfahren. Verfahren,
die zur Zeit besonders intensiv untersucht werden, umfassen anaerobe
Prozesse (Festbettreaktoren), und aerobe Belebtschlammprozesse mit
sehr hoher Biomassekonzentration durch integrierte
Mikrofiltrationsmembranen.
Eine anderer Schwerpunkt des
Fachgebiets ist die Mikrobiologie von Grund- und Trinkwasser,
insbesondere die Bedeutung von Biofilmen während der
Trinkwasseraufbereitung und -verteilung bis zum Verbraucher. In
diesem Zusammenhang gelang es erstmalig, die im Trinkwasser
tatsächlich dominierenden Bakterien zu isolieren und die
mikrobiologischen Vorgänge während der Trinkwasseraufbereitung und
der Verteilung im Detail zu studieren. Diese Untersuchungen werden in
enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Wasserwerken durchgeführt,
und sollen die Effizienz der Aufbereitung und die Qualität des
Wassers weiter verbessern helfen. Gegenwärtig werden im Bereich der
Trinkwasseraufbereitung verschiedene Eisen- und Mangan-oxidierende
Bakterien und deren Bedeutung für die Wasserqualität untersucht. Im
Bereich der Trinkwasserverteilung gilt ein besonderes Interesse den
Biofilmen, die sich in den Hausinstallationen (Duschschläuche,
flexible Verbindungen) massiv entwickeln und teilweise die
mikrobiologische Qualität stark verschlechtern.
Einen
weiteren Schwerpunkt stellt die Untersuchung natürlicher Ökosysteme
dar, einerseits um die komplexen Lebensgemeinschaften besser zu
verstehen, andererseits um das Potential der noch nicht bekannten
Mikroorganismen für die Nutzung in der Biotechnologie, z. B. zur
Gewinnung neuer Arzneimittel, zu erschließen. So wurden aus marinen
Schwämmen [3] und Tiefseesedimenten mehr als 3000 und aus anderen
Ökosystemen ebenfalls mehrere hundert Bakterienarten isoliert. Die
Diversität, phylogenetische Position und Ökologie besonders
interessanter Isolate werden im Detail untersucht. Die Isolate werden
zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern auf die Produktion
von Sekundärmetaboliten und anderen, biotechnologisch interessanten
Stoffen untersucht.
Außerdem werden die an Oberflächen
vorkommenden Bakterien in Böden intensiv untersucht. Besonderes
Interesse gilt hierbei der Methodenentwicklung, einerseits um
möglichst viele der Bakterien kultivieren, (dazu wurden sowohl
effiziente Verfahren zur Ablösung, als auch neue
Kultivierungsmethoden entwickelt) und um die Verteilung, Aktivität
und Diversität in situ untersuchen zu können.
Ein
weiteres Arbeitsgebiet sind die Biofilme in der Oder und den
assoziierten Auenlandschaften, insbesondere im Bereich des
Nationalparks Untere Oder. Hier interessiert besonders die Bedeutung
dieser Biofilme für die Selbstreinigung des Flusses und den Abbau von
schwer abbaubaren Schadstoffen (z.B. Arzneimittel) in den periodisch
überfluteten Auengebieten. Diese zeitweise gefluteten und ständig
von Oderwasser durchflossenen Böden entsprechen in der Funktion
Festbettreaktoren in der Biotechnologie. Die Biofilme der Oder werden
sowohl im Rahmen von Studien- und Diplomarbeiten, als auch im Zuge
von jährlich stattfindenden Exkursionen in den Nationalpark
untersucht.
Zur Durchführung der skizzierten Projekte
wird ein breites Spektrum von mikrobiologischen und
molekularbiologischen Methoden eingesetzt. Die Möglichkeit,
ungewöhnliche Bakterien zu kultivieren und sie entsprechend ihrer
Leistung einzusetzen, kombiniert mit dem gezielten Nachweis und der
schnellen Identifikation von Organismen, ist eine Stärke des
Fachgebiets.
Spezielle Forschungstechniken
Biologisches Labor:
- Steril-Sicherheitswerkbänke
- Einrichtungen zur Kultivierung aerober und anaerober Mikroorganismen (Anaerobzelt)
- PCR, qPCR, DGGE
- UV-Photometer, Fluoreszenz-Spektralphotometer
- DNA-Datenbank
- Phasenkontrast-, Interferenzkontrast- und Auflichtfluoreszenzmikroskopie mit Dokumentationseinrichtungen (inkl. CCD-Kamera)
- Konfokale Laser Scanning Mikroskopie
- Flowcytometer
- Mikrotom, Kryomikrotom
- FISH
Serviceangebote der Einrichtung
- Bestimmung des Einflusses von Leitungsmaterialien auf die Biofilme und Qualität des Trinkwassers
- Dokumentation, Charakterisierung und Beurteilung von Biofilmen in technischen Anlagen (Biofouling)
- Untersuchungen zur Abbaubarkeit von Schadstoffen
- Isolierung und Kultivierung spezieller Organismen
- Nutzung der umfangreichen Stammsammlung aquatischer und mariner Bakterien
- Klassische und molekularbiologische Analyse mikrobieller Biozönosen in technischen Systemen (aerob und anaerob)
- Bestimmung der bakteriellen Vielfalt komplexer natürlicher Habitate
Kooperationswünsche
- Wasserreinhaltung
- Abwasserreinigung
- Boden-, Trink- und Grundwassersanierung
- Werkstoffkunde
- Bioreaktortechnik
Fachgebietsleiter
Prof. Dr. rer. nat. Ulrich SzewzykRoom BH-N 604
Tel +49 30 314 73 461
Fax +49 30 314 73 673
e-mail query [4]
Administrative Fragen?
Melden Sie sich bittezuerst im Sekretariat
Sekretariat UMB
Bärbel Minxsec. BH 6-1
Room BH-N 603
Tel +49 30 314 73 460
e-mail query [5]
Adresse Fachgebiet Umweltmikrobiologie
Technische Universität BerlinUmweltmikrobiologie
Institute für technischen Umweltschutz
Faculty III
sec. BH 6-1
Ernst-Reuter-Platz 1
10587 Berlin
Tel +49 30 314 73 460
Fax +49 30 314 73 673
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